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ESG für KMU - Von der Belastung zum Erfolgsfaktor

Geschrieben von SAK | Aug 27, 2024 2:25:06 PM

 

KMU müssen sich zunehmend mit dem Thema ESG auseinandersetzen, um den Anforderungen der Lieferketten gerecht zu werden. Die Herausforderung besteht darin, eine effektive ESG-Strategie zu entwickeln, die sowohl gesetzliche Vorgaben erfüllt als auch Wettbewerbsvorteile bietet.

ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales & Gesellschaft) und Governance (Unternehmensführung). Diese Aspekte gewinnen im wirtschaftlichen Wettbewerb rasant an Bedeutung – nicht nur für grosse Firmen und Konzerne, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen als Teil der nationalen und internationalen Lieferketten. Die entscheidende Frage lautet daher mittlerweile nicht mehr, OB sich KMU mit dem Thema ESG beschäftigen müssen. Vielmehr sollten sie möglichst zeitnah Antworten darauf finden, WIE sie diese Herausforderung am besten meistern und zu ihrem Vorteil nutzen können.

Was genau bedeuten ESG und CSRD? 

Vom „Green Deal“ der Europäischen Union bis hin zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 SGDs (Sustainable Development Goals): Die Inhalte und Ziele dieser wegweisenden Vereinbarungen finden sich in den ESG-Kriterien für die Bewertung von Unternehmen im Hinblick auf eine nachhaltige und ethisch korrekte Praxis wieder. 

So umfasst der Bereich Umwelt (Environment) den Klima- und Umweltschutz, die Reduzierung von CO2- bzw. Treibhausgasemissionen sowie die Schonung der natürlichen Ressourcen. Der Sektor Soziales (Social) betrifft allgemein die Achtung der Menschenrechte und hier z. B. konkret Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Diversity und gesellschaftliches Engagement. Die dritte ESG-Säule Unternehmensführung (Governance) steht für verantwortungs- und wertebewusst realisierte Steuerungs- und Kontrollprozesse von der Produktion über das Sourcing bis hin zur Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen.

Um Stakeholdern wie Kunden, Partnern und (potenziellen) Mitarbeitern transparente und zuverlässige Informationen über die ESG-Leistungen eines Unternehmens bereitzustellen, trat mit der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) im Januar 2023 zusätzlich eine verpflichtende EU-Richtlinie in Kraft. Diese gibt den rechtlichen Rahmen vor und definiert übergreifende Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Ergänzt wird die CSRD durch die European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Hierin sind die Inhalte festgelegt, über die zu berichten ist. 


Betreffen ESG und CSRD auch KMU in der Schweiz?

Ganz klar: ja – und zwar schon sehr bald und unabhängig von Bilanzsumme, Umsatzhöhe oder Mitarbeiterzahl. Zwar gelten in der Schweiz für bestimmte grosse Unternehmen bisher neben dem CO2-Gesetz (KlG – Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit) die Vorschriften des Obligationenrechts (Art. 964a ff. OR) zur nichtfinanziellen Berichterstattung. Diese Vorschriften sind aufgrund des Inkrafttretens und der Erweiterung der CSRD sowie der bevorstehenden Einführung der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) mittlerweile jedoch als veraltet zu betrachten. Daher arbeitet der Bundesrat gegenwärtig eine entsprechende CSRD-konforme Vernehmlassungsvorlage aus. 

Gemäss CSRD müssen börsennotierte KMU erstmals für das Jahr 2026 berichten. Ausgenommen hiervon sind sogenannte Kleinstunternehmen, die am Bilanzstichtag mindestens zwei der folgenden drei Merkmale erfüllen: eine Bilanzsumme von maximal 350.000 €, Nettoumsatzerlöse von höchstens 700.000 € sowie durchschnittlich nicht mehr als 10 Beschäftigte während des Geschäftsjahres. 

So viel zu den direkten Kriterien. Indirekt jedoch werden demnächst unweigerlich tausende Schweizer KMU – und damit auch zahlreiche der oben erwähnten Kleinstunternehmen – von ESG, CSRD und CSDDD betroffen sein. Denn schon für das Jahr 2024 sind die ersten Grossunternehmen verpflichtet, einen ESG-Geschäftsbericht vorzulegen. Infolgedessen werden diese ab jetzt von ihren Lieferanten als Teil der Wertschöpfungskette verstärkt umfassende Angaben in Sachen „Environment, Social & Governance“ einfordern. Auch bei Ausschreibungen werden diese Daten und Fakten immer mehr an Gewicht gewinnen. Die Zeiten, in denen hauptsächlich der Preis als entscheidendes Kriterium gehandelt wurde, gehören damit endgültig der Vergangenheit an. 


Vorreiter oder lieber Minimalist?

Auf die richtige ESG-Strategie kommt es an.

Wer auf dem Markt nicht den Anschluss verlieren und stattdessen dauerhaft von den Entwicklungen in Sachen ESG/CSRD profitieren will, der muss Zeit und Geld investieren. Anders wird es für KMU kaum möglich sein, in einer Handelswelt der immer stärker aufkommenden ESG-Ratings zu bestehen. Der tatsächliche Aufwand hierfür hängt in erster Linie davon ab, dass klar definiert wird, wo das Unternehmen aktuell steht und wo es hin will bzw. muss. 

Damit stellt sich automatisch die Frage nach der individuell optimalen ESG-Strategie, die beispielsweise anhand einer Wesentlichkeitsmatrix bzw. Materialitätsanalyse entwickelt werden kann. Prinzipiell lassen sich hierbei zwei grundlegend unterschiedliche Ansätze verfolgen. So fokussiert das Prinzip des minimalen Aufwands allein auf das Einhalten der gesetzlichen Vorgaben zum ESG-Reporting. Im Gegensatz hierzu stehen jene KMU, die im Bereich der Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einnehmen und sich so einen Vorsprung vor ihren Wettbewerbern sichern wollen. Hierfür streben diese Unternehmen unter anderem den Erwerb bestimmter Zertifizierungen im Form von Eco- bzw. ESG-Labeln an. 

So gelingt Der Einstieg ins Thema ESG

Wie finden KMU die jeweils optimale ESG-Lösung, ohne dass immense Kosten entstehen oder wochenlang wertvolle Arbeitskraft gebunden wird? Hier gilt es, auf gewisse Dinge ganz besonders zu achten. So kursieren z.B. dubiose ESG-Online-Tools mit bereits vorfertigten Zertifikaten. Daneben werden Tools angeboten, die zwar ihren Zweck erfüllen, gleichzeitig jedoch sehr teuer sind, da sie für Grossunternehmen und deren spezielle Anforderungen konzipiert wurden.

Um gerade kleinen und mittleren Unternehmen einen schnellen und wirtschaftlich vernünftigen ESG-Start zu ermöglichen, hat die SAK ein hocheffizientes Komplett-Tool entwickelt. Diese Lösung erfordert einen zeitlichen Aufwand von lediglich ein bis zwei Tagen und umfasst im Rahmen einer fundierten ESG-Beratung alles, was KMU wirklich benötigen.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir beraten Sie gern.